Vokationstagung „Friedensbildung“

Mit Zufriedenheit schauen wir noch einmal zurück auf unsere Vokationstagung zum Thema Friedenspädagogik. Mit „Vertrauen auf Gottes Gnade und Zusage“ kamen wir aus den unterschiedlichsten Gegenden und verschiedenen Schulformen nach Wuppertal auf den „Heiligen Berg“. Offen und ehrlich reflektierten wir bereits am ersten Tag über unsere Rolle als Religionslehrkräfte und tauschten uns über unsere individuelle (Un-)Zufriedenheit aus. Hier stellten wir schnell viele Gemeinsamkeiten fest.

Am folgenden Tag haben wir uns intensiv mit den Themen Resilienz und Traumapädagogik beschäftigt, um besser auf die Bedürfnisse unserer Schüler und Schülerinnen eingehen zu können. Dank Marisa Vögele erhielten wir einen umfangreichen und interessanten Einblick in die Thematik. Wir arbeiteten gemeinsam heraus, wie wichtig die eigene Selbstfürsorge ist.

Am dritten Tag haben wir uns inhaltlich dem Schwerpunkt der Friedenserziehung zugewandt und unterrichtspraktische Methoden erprobt. Außerdem begannen wir mit den Vorbereitungen für den feierlichen Vokationsgottesdienst.

Die wertvollste Zeit war der gemeinsame Austausch und das Gemeinschaftsgefühl, welches die gesamte Tagung nachhaltig prägte. Das Miteinander wurde jederzeit durch das Teilen gemeinsamer Ideen, Gedanken, Gefühle und Sorgen gestärkt und wir fühlten uns sehr verbunden.

In diesem Zusammenhang haben wir uns auch mit der Bedeutung der Vokation auseinandergesetzt, welche uns beim feierlichen Abschlussgottesdienst überreicht wurde.

Hierbei sagt uns die Kirche zu, unsere „Arbeit zu begleiten“, unseren „Rat“ und unsere „Kritik“ zu bedenken. In unserer unterschiedlich langen Arbeit als Religionslehrkräfte konnten wir dies oftmals nur unzureichend spüren. Dementsprechend haben wir konkrete Wünsche formuliert, die wir gerne an die Kirche richten möchten.

Zu allererst wünschen wir uns mehr Unterstützung und Wertschätzung. Obwohl wir im Dienst der Kirche arbeiten, fehlt vielen von uns vor Ort der persönliche Kontakt zur Kirche, der uns, aber auch unseren Schülerinnen und Schülern im Lebensalltag zur Seite steht. Einige Beispiele aus unserer Gruppe zeigen, dass das auch anders geht. Dabei muss die Kirche die aktuellen gesellschaftlichen Zukunftsfragen stärker und reflektierter in den Blick nehmen. In Zukunft muss der Fokus wieder auf die Kinder-und Jugendarbeit gelegt werden, um unsere evangelische Gemeinschaft zu stärken und aufrecht zu erhalten. Dies könnte dazu beitragen, das Bild der Kirche für die Menschen wieder positiver zu besetzen. Es ist zudem wichtig, dass die Kirche uns regelmäßig über aktuelle Themen und Unterstützungsangebote informiert. Außerdem wünschen wir uns zeitgemäße Anlaufstellen, Fortbildungsangebote und ein lokales Netzwerk, um uns besser austauschen zu können.

Wir haben gemeinsam festgestellt, dass wir als Lehrkräfte mit der Kirche offen und kritisch ins Gespräch kommen müssen, um die Kirche wieder näher an die Lebenswelt der Kinder heranzuführen und so die Schule, welche häufig der einzige Berührungspunkt mit Religion und Kirche ist, zu stärken. Mit Gottes Hilfe haben wir diesen Dienst an der Schule angenommen. Wir hoffen, dass unsere Wünsche gehört werden und die Kirche unsere Anliegen ernst nimmt. Nur durch eine konstruktive Zusammenarbeit können wir gemeinsam eine positive Veränderung in der Bildungslandschaft erreichen.

Zum Schluss möchten wir uns noch einmal herzlich bei Svenja und Ralf bedanken, die für den Rahmen und die Struktur der bereichernden Tage verantwortlich waren und jederzeit mit Rat und Tat zur Seite standen und uns genügend Zeit zum Austausch ermöglicht haben. Auch danken wir dem PTI für die hervorragende Unterbringung und Verpflegung. Wir werden alle mit einigen Pfunden mehr das Haus verlassen.

(Bericht der Teilnehmenden)