M. Keuchen: Einschaltens des Films und Umschalten der Klasse. Filme im Religionsunterricht, in: Büttner, Gerhard u.a. (Hg.): Praxis des RU. Jahrbuch für konstruktivistische Religionsdidaktik;10. Babenhausen 2019,104-114.

Wie sieht der Filmeinsatz im realen Unterricht aus?

Die Praktik von Filmen im Religionsunterricht, verbunden mit ihren gegenständlichen Arrangements, hat eine materielle, eine räumliche, eine körperliche und eine zeitliche Dimension.

Diese vier Ebenen finden im religionspädagogischen wissenschaftlichen Diskurs kaum Berücksichtigung. Im Bereich der Medienpädagogik wird sich seit den 1970er Jahren mit Fragen der Medienerziehung als reflektiertem Medienkonsum und kritischem Umgang mit dem Medienangebot sowie der Mediendidaktik als Reflexion über Funktion und Bedeutung von Medien in Lehr- und Lernprozessen beschäftigt. Gegenwärtig wird im Bereich der in der Kompetenzorientierung als immer wichtiger eingeschätzten Medienpädagogik die Medienkompetenz zum Schlüsselbegriff. Der religionspädagogische Diskurs zu Filmen im Religionsunterricht umfasst zum einen den analytischen Bereich des materialen Gegenstandes Films mit seinen speziellen Inhalten und gattungsspezifischen Merkmalen und zum anderen den intentionalen und didaktischen Bereich der Praktik der gemeinsamen Filmrezeption im Unterricht.

Praxeologisch ausgerichtete Beobachtungen einer gemeinsamen Filmrezeption im Unterricht verdeutlichen meine erste These: Das Einschalten eines Filmes ist oftmals mit einem Umschalten der zuschauenden Schülerinnen und Schüler verbunden.

Meine zweite These: Die affektiven Voreinstellungen zur Filmrezeption behindern eine Analyse eines Filmes im Unterricht.

Meine dritte These: Die Filmanalyse nähert sich in vielen Unterrichtsgesprächen  der Literaturanalyse an.

 

Marion Keuchen: Einschaltens des Films und Umschalten der Klasse. Filme im Religionsunterricht, in: Büttner, Gerhard/ Mendl, Hans/ Reis, Oliver/ Roose, Hanna (Hg.): Praxis des RU. Jahrbuch für konstruktivistische Religionsdidaktik;10. Babenhausen 2019, S. 104-114.