Das Stunden-Buch-Projekt
Klaus Diederich suchte dafür Orte auf, die mit den Themen und den Entstehungsbedingungen des jeweiligen Bandes zu tun haben:
Die Fotografien zu Band 1 (Das Buch vom mönchischen Leben, 1899) sind auf der mitten im Rhein gelegenen Klosterinsel Nonnenwerth entstanden.
Die Gedichte zu Band 2 (Das Buch von der Pilgerschaft, 1901) schrieb Rilke während seiner Zeit in der Künstlergemeinschaft in Worpswede. Diese einzigartige Landschaft war der Resonanzraum für die Bilder in diesem Band.
In Band 3 (Das Buch von der Armut und vom Tode, 1903) verarbeitet Rilke seine Erfahrungen mit der modernen Großstadt Paris. Mit einem offenen Blick für Details jenseits der großen Gesten fanden sich in Paris berührende Motive, die die Spuren der Gedichte zu spiegeln vermögen.
Mein Leben ist nicht diese steile Stunde,
darin du mich so eilen siehst.
Ich bin ein Baum vor meinem Hintergrunde,
ich bin nur einer meiner vielen Munde
und jener, welcher sich am frühsten schließt.
Ich bin die Ruhe zwischen zweien Tönen,
die sich nur schlecht aneinander gewöhnen:
denn der Ton Tod will sich erhöhn –
Aber im dunklen Intervall versöhnen
sich beide zitternd.
Und das Lied bleibt schön.
Rainer Maria Rilke
(Weitere Informationen zum Stunden-Buch-Projekt im angehängten Begleittext s.u.)
Zum Fotografen
Um das nicht festgelegte Hin und Her zwischen Bild und Text, um den Schwingungsraum beider, der letztlich erst im Betrachter entsteht, geht es Klaus Diederich in seinem dialogischen Ansatz zwischen Poesie und Fotografie.
Klaus Diederich ist seit 1988 selbständiger Fotograf, mit bundesweiten Ausstellungserfahrungen.
Er lebt und arbeitet in Wuppertal.
Vernissage
Donnerstag, 14. Februar 2019, 19:00 Uhr
Rundgang und Gespräch mit dem Fotografen und dem
Herausgeber sowie die Musik zum Stunden-Buch-Projekt
Begrüßung | Dirk Rademacher (CJD), Astrid Weber / Kai Steffen (PTI) | |
Gespräch | Jürgen Jaissle, Solingen, spricht mit Klaus Diederich und Gotthard Fermor | |
Musik | Josef Marschall (Piano), Remagen | |
Rundgang | Klaus Diederich, Wuppertal |
Finissage
Donnerstag, 27. Juni 2019, 19:00 Uhr
Inszenierung des Stunden-Buch-Projekts:
Lesungen, Meditationen und Musik
Lesungen | Gotthard Fermor | |
Meditationen | Mark S. Burrows | |
Musik | Josef Marschall | |
Rundgang | Klaus Diederich |
Poetisch-musikalische Inszenierung
Sonntag, 28. April 2019, 17:00 Uhr im Kloster St. Clemens, Nonnenwerth (Kapitelsaal)
Im dritten Teil seines Stunden-Buches verarbeitet Rilke
seine Erfahrungen, die er mit der modernen Großstadt Paris
Anfang des 20. Jh. gemacht hat. Die gewaltsame Armut und
der Tod, die im dort begegnet sind, führten ihn auf die Spur
einer spirituellen Armut, der der Tod nicht der Schrecken,
sondern die Frucht des Lebens ist, geschult am Vorbild des
Franz von Assisi, von dem er lernte:
Armut ist ein großer Glanz aus Innen.
Der Abend geht den atemberaubenden Bildern dieser poetischen Spurensuche zu einer Armut als spiritueller Haltung in einem Stationen-Weg nach: mit ausgewählten Gedichten, meditativen Klavierkompositionen, schwarz-weiß-Fotos (die in Paris entstanden sind) und Meditationen.
Mitwirkende: wie bei Finissage
Anreise: Bahnhof Rolandseck (10-15 Min. Fußweg), Parkplätze an der B 9
Eintritt frei, Spenden erbeten
Führung und Gespräch
10. Mai 2019, 18:00 Uhr im PTI
mit Prof. Dr. Gotthard Fermor und Pfr. Dr. Jochen Flebbe
Eintritt frei
Vortrag: Rilke und Franziskus
16. Mai 2019, 20:00 Uhr in der Rigal’schen Kapelle (Kurfürstenallee 11)
Im Denken und Dichten von Rainer Maria Rilke spielt Franz von Assisi eine wichtige Rolle. Dies wird besonders deutlich im 3. Band seines Stunden-Buches („Von der Armut und vom Tode“), in dem er seine Erfahrungen mit Armut und Tod in der modernen Großstadt Paris am Beginn des 20. Jahrhunderts verarbeitet. Dies führt ihn auf die Spur einer spirituellen Armut, die uns wieder mit der Natur verbindet und der der Tod nicht eine Bedrohung, sondern die Frucht des Lebens ist. Dafür wird ihm Franz von Assisi zur zentralen Leitfigur.
Der Rilke-Experte Dr. Johannes Heiner geht in seinem Vortrag diesen Spuren nach. Diese sind auch für eine heutige spirituelle Sehnsucht, die Wege aus der Entfremdung sucht, hochaktuell.
(Den Vortragstext zum Download finden Sie am Ende dieses Artikels.)
Begrüßung: Pfr. Dr. Jochen Flebbe
Musik: Annette Ferber und Joanna Hermann
Eine Veranstaltung der Ev. Johannes-Kirchengemeinde
in Kooperation mit dem PTI
Eintritt frei, Spenden erbeten
Evangelischer Kirchentag
Das Rilke-Projekt ist mit Lesungen, Meditationen, Musik und Bildprojektionen auch beim Evangelischen Kirchentag in Dortmund zu sehen – am 20., 21. und 22. Juni 2019:
https://www.randomhouse.de/Termine/64124.rhd
Öffnungszeiten der Ausstellung
14. Februar 2019 – 12. Juli 2019
Mo – Do 9:00 – 16:30 Uhr
Fr 9:00 – 13:30 Uhr
Weitere Termine, auch am Wochenende, sind möglich.
Führungen auf Anfrage.
Der Eintritt ist frei. Wir freuen uns auf Sie!
Publikation
Die drei Bildbände enthalten neben allen Gedichten Rilkes Einführungen von Prof. Dr. Mark S. Burrows sowie CDs mit Lesungen von Prof. Dr. Gotthard Fermor und Musik von Josef Marschall.
Die im Gütersloher Verlagshaus erschienenen Bücher liegen während der Dauer der Ausstellung aus.
Wir danken dem Gütersloher Verlagshaus für die freundliche Überlassung der Druck- und Präsentationsrechte im Rahmen dieser Ausstellung und der Tagungsarbeit des PTI Bonn.
Ort
Pädagogisch-Theologisches Institut der EKiR
Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands e.V.
Mandelbaumweg 2
53177 Bonn
Zu dieser gemeinsamen Kunstausstellung von PTI und CJD laden wir Sie, Ihre Freunde und Bekannten ganz herzlich ein!
Kunstgruppe im PTI
Direktor Prof. Dr. Gotthard Fermor
Dozent Kai Steffen
Bibliotheks-/Mediotheksleiterin Astrid Weber
Kontakt
Astrid Weber, Tel.: 0228 9523-150, Email an Frau Weber