Das PTI auf der didacta

Das PTI der EKiR ist regelmäßig auf der didacta vertreten. Die didacta ist die europäisch führende Fachmesse und Weiterbildungsveranstaltung für das gesamte Bildungswesen. Von der frühkindlichen Entwicklung über die berufliche Bildung bis hin zum lebenslangen Lernen: Die Bildungsplattform vereint wie eine andere die gesamte Bandbreite moderner Bildungs- und Lernangebote. Auf ihr findet Austausch mit einem Fachpublikum aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Kirche statt.

Vom 7. Bis 11.6.2022 haben 35.000 Besucher*innen das Messegelände in Köln besucht. Die als Sonderschau mit einem Gemeinschaftsstand vertretenen Kirchen in NRW haben in Workshops, Beratung, Vorträgen und Interviews über das Thema „Schule hat eine Seele – Gerecht. Bildung. Gestalten“ nachgedacht.

Ralf Peter Reimann und Sabine Lindemeyer Foto: Marion Keuchen

Sabine Lindemeyer, Fachstelle Schulseelsorge im PTI, hielt gemeinsam mit Ralf Peter Reimann, Internetbeauftragter der EKiR, einen Vortrag zum Thema „Schulseelsorge via Chat! Welche neuen Wege die Evangelische Schulseelsorge in der Corona-Krise“ entdeckte“. Der Schulseelsorge-Chat ist ein Pilotprojekt der EKiR. Er entstand aus der Herausforderung für Schulseelsorger*innen, im Lockdown dennoch für die Menschen in der Schule da zu sein. Sie entwickelten kreative Angebote wie „7 Tage 1 Song“ – ein Podcast zur psychosozialen Unterstützung von Schüler*innen und Lehrer*innen, „Mit Herz gemessen“ – die digitale Gestaltung des Schulabschlusses, „Sorry, we’re closed“ – ein Video-Gruß an die Schulgemeinschaft. Die Fachstelle Schulseelsorge reagierte mit der Konzeption des Schulseelsorge-Chats. Das Smartphone ist das verbreitetste Endgerät bei Jugendlichen und WhatsApp die für sie relevanteste Plattform. Deshalb erfolgt die Kontaktaufnahme über WhatsApp, das eigentliche Kontaktangebot aber auf der Plattform des digitalen Hauses der Seelsorge und Beratung (Ev. Landeskirche Hannover), das eine datensichere Kommunikation im geschützten Raum bietet.

Prof. Dr. Marion Keuchen, Arbeitsbereich Sekundarstufe I/II, referierte zu „Jesus war eine Person of Color. Auf dem Weg zu einer rassismuskritischen Kinderbibel“. Jesus wird auf Kinderbibel-Bildern als „holder Knaben mit lockigem [blondem] Haar“, mit hellrosa Haut und ohne erkennbares Kennzeichen seines jüdischen Glaubens und Sara wird als alte Frau ohne Falten abgebildet. Historisch betrachtet waren aber Jesus und vermutlich die meisten Menschen der biblischen Geschichten Personen of Color und waren vielfältig in ihrem Aussehen, oftmals jüdischen Glaubens und wiesen sicherlich zum Teil Kennzeichen von Alter, Einschränkungen und Armut auf. Heutzutage schauen sich in Deutschland Kinder unterschiedlicher Hautfarben und in ihrer sonstigen Diversität die Bilder an. Sie suchen Identifikationspersonen auf den Bildern. Daher ist es wichtig zu zeigen, dass die Bibel kein Buch ist, dass von ‚Weißen‘ über ‚Weiße‘ geschrieben wurde. Kinder sollen eine Bibel kennenlernen, die nicht rassistisch ist und Unterschiede respektiert. Dieses Anliegen machen sich seit einigen Jahren Menschengruppen zu eigen, die Kinderbibeln diverser und rassismussensibler gestalten wollen, so auch in der EKiR und im PTI.

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen:

Die nächste didacta in Köln findet vom 20. Bis 24. Februar 2024 statt.